Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BUV) mit Beitragsrückgewähr / Cashback-Option?

Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BUV) mit Beitragsrückgewähr / Cashback-Option?

Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit Beitragsrückgewähr werden die Überschüsse, anders als bei einer „normalen“ BUV nicht verrechnet, sondern z.B. in ausgewählten Fonds angelegt. Der Zahlbeitrag ist dann höher, als bei der „normalen“ BUV.

In diesen Beitrag berechnen wir einen 24 jährigen (Co)Piloten mit einer BUV inkl. Loss of Licence mit einer monatlichen Rente von 2.500 € bis zum 65. Lebensjahr.

Was ist der Unterschied zwischen einer „normalen“ BUV und einer BUV mit Beitragsrückgewähr / Cashback-Option?

Der wesentliche Unterschied ist die Form der Überschussbeteiligung. Wir schauen erst auf die „normale“ Form der BUV. Weil Versicherungen immer auf Sicherheit achten, kalkulieren sie in der BU-Versicherung auch mit höheren Beiträgen, als sie tatsächlich für die Verträge benötigen. Diese Beiträge nennt man Brutto-Beitrag. Der Brutto-Beitrag bildet die oberste Grenze, bis zu der die Beiträge erhöht werden dürfen. Über diese Grenze darf der Versicherer in der Regel (es gibt immer Ausnahmen) nicht gehen.

Bleiben die Kosten und Ausgaben, allerdings wie von der Versicherung erwartet, unter dem Brutto-Beitrag, dann entstehen Überschüsse. Diese kann der Versicherer anlegen, als Geldanlage nutzen und wiederum Zinsen erwirtschaften.

Im klassischen Sinne gibt es 2 Möglichkeiten der Überschussverrechnung in der Berufsunfähigkeitsversicherung:

Beitragsrechnung

Diese Form ist die verbreitetste. Hierbei wird mit der Sofortverrechnung der Überschuss von den zu hohen Brutto-Beiträgen abgezogen. Der Zahlbeitrag, der sogenannte Nettobeitrag, ist dann meist deutlich geringer.

Bonusrente

Hier verwenden einige Versicherer die Überschüsse, damit im Fall einer eingetretenen Berufsunfähigkeit eine Bonusrente zusätzlich zur versicherten (garantierten) Berufsunfähigkeitsrente gezahlt werden kann.

Beitragsrückgewähr

Hier bietet der Versicherer an, dass die Überschüsse (Gewinne) verzinslich oder als Fondsguthaben während der Laufzeit angesammelt werden und als Rückzahlung am Ende der Laufzeit als Schlusszahlung ausgezahlt werden. Das klingt im ersten Moment sehr attraktiv, aber weil euch niemand etwas schenkt, sind die Beiträge auch von Beginn an meist deutlich höher.

Ist eine BUV mit Beitragsrückgewähr / Cashback-Option sinnvoll?

Sollte man eine BUV mit Beitragsrückgewähr abschließen oder sollte man besser die Risikobeiträge und Sparbeiträge trennen?

Um den Unterschied zu verdeutlichen, habe ich eine BUV in zwei Varianten gerechnet. Ich berechne einen 24 jährigen (Co-) Piloten mit einer monatlichen Rente bei Untauglichkeit bis zum 65. Lebensjahr.

1. Beitragsverrechnung
Monatlicher Brutto-Beitrag 240,98 €
Monatlicher Zahlbeitrag 185,55 €
Gesamtbeitrag über 41 Jahre 91.290 €
Mögliche Gesamtleistung (Summe aller Renten) 1.230.000€
Auszahlung 2063 0 €

2. Beitragsrückgewähr
Monatlicher Brutto-Beitrag 240,98 €
Gesamtbeitrag über 41 Jahre 118.562 €
Mögliche Gesamtleistung (Summe aller Renten) 1.230.000€



Legt man den Überschuss nun fondsgebunden an, dann ergibt sich bei einer beispielhaften und nicht garantierten Wertentwicklung von durchschnittlich 6 % eine Auszahlung bei Erleben im Jahr 2063 von 86.412,05 €.


Jährliche Wertentwicklung
(vor Abzug der Kosten) von ...

Fondswert*
(nach Abzug der Kosten)

insbesondere Fondskosten

Zum Vergleich: Summe*
der bis dahin

gezahlten Beiträge

... -1,50 % 17.010,44 € 118.562,16 EUR
... 0,50 % 24.665,68 € "
... 2,50 % 37.502,06 € "
... 5,00 % 67.284,34 € "
... 6,00 % 86.412,05 € "
... 7,50 % 127.628,30 € "


* Bei Erleben des 01.12.2063 ohne dynamischen Zuwachs sofern bis dahin keine Berufsunfähigkeit eintritt. Auszahlung 2063 = 86.412 €

Die ausgewiesenen Gesamtleistungen sind beispielhaft und deshalb nicht garantiert.

Das klingt nun erstmal recht gut, oder? Man zahlt 27.271 € mehr ein (240,98 € - 185,55 € = 55,43 € monatliche Differenz über 41 Jahre) und bekommt 86.412 € zurück, wenn man die Versicherung nicht gebraucht hat.

Wie immer lohnt es sich aber, wenn man mal nachrechnet.

Erstmal sollte man berechnen, wie hoch denn eigentlich die erwähnten Kosten tatsächlich sind. Rechnet man nämlich den Mehrbeitrag von 55,43 € monatlich über 41 Jahre bei durchschnittlich 6%, dann ergeben sich etwa 117.880 € und nicht nur 86.412 €.
Ein Ergebnis von 86.412 € bedeutet, dass nach Kosten ca. 4,87% von den ursprünglichen 6% weitergegeben werden. Als Anlage habe ich einen ETF gewählt um die Kosten gering zu halten.

Nun entscheidest Du

  • Willst du den geringeren Beitrag, um die monatlichen Ausgaben niedriger zu halten und nur das reine Risiko absichern? Dann kannst du die „eingesparten“ Beiträge in eine individuelle Altersvorsorge investieren.

  • Oder du wählst den höheren Beitrag und hast schon einen Teil zur Altersvorsorge erledigt. Hier muss man noch erwähnen was passiert, wenn du berufsunfähig wirst.
Du kannst den Wert der Fonds:

    - zur Erhöhung der BUV-Rente verwenden
    
- das Guthaben „stehen lassen“

    - das Guthaben auszahlen lassen


Es gibt für beide Fälle Vor- und Nachteile, die man für sich persönlich vergleichen muss. Wir helfen dir gerne dabei.

Übrigens haben wir natürlich einen sehr jungen (Co) Piloten zur Berechnung ausgewählt. Je älter man ist, desto höher ist der Beitrag und desto weniger Zeit hat das Guthaben zu „wachsen“.

Melde dich einfach für eine individuelle und unverbindliche Auswertung, damit du dein optimales Angebot bekommst.

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